Getreideschädlinge und ihre spezifischen Erkennungsmerkmale

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Kornkäfer

Kornkäfer (Sitophilus granarius)

3,5-5,0 mm langer, brauner bis schwarzer, flugunfähiger Rüsselkäfer. Entwicklung vom Ei über Larve und Puppe zum Volltier erfolgt im Getreidekorn, gelegentlich auch in Teigwaren, Graupen u.a. Eizahl pro Weibchen 100-200 Stück. Das Weibchen nagt ein Loch in das Getreidekorn, das zur Eiablage dient und danach wieder mit einem Sekret verschlossen wird. Äußerlich fast normal aussehende Körner enthalten Larve oder Puppe.

Schaden: Durch die Larven werden die Körner vollkommen aufgefressen. Nur die leere, durchlöcherte Hülle bleibt erhalten. Befall durch die lichtscheuen Tiere erfolgt nur im Inneren des Getreidehaufens. Getreide mit hohem Feuchtigkeitsgehalt wird bevorzugt. Befallenes Getreide erwärmt sich und wird muffig. Folgeschädlinge vergrößern die Verluste.

 

Getreideplattkäfer

Getreideplattkäfer (Oryzaephilus surinamensis)

Ca. 3 mm langer, schlanker, abgeplatteter Käfer, tabakbraun, am Halsschild beiderseits 6 spitze Zähnchen. Sehr lebhaft. 150-200 Eier werden zwischen den Körnern abgelegt. Entwicklungsdauer je nach Temperatur 3 Wochen bis 4 Monate. Gegen Frost und Lufttrockenheit empfindlich.

Schaden: Käfer und Larve fressen an Getreidekörnern, Mehlprodukten, Teigwaren, Backwaren, Dörrobst, Nüssen u.a. In Lebensmittelbetrieben und –lägern sehr gefürchtet, da er Verpackungsmaterial durchnagt und wegen seiner geringen Größe und großen Beweglichkeit überall hingelangt. Oft Folgeschäden von Kornkäfern.

 

Mehlkäfer

Mehlkäfer (Tenebrio molitor)

Ca. 12-18 mm langer Käfer, frisch geschlüpft braun, später schwarz, Punktstreifen auf Flügeldecken. Ca. 150-200 klebrige Eier werden zwischen der Nahrung abgelegt. Larve bis 28 mm lang, erst weiß, dann gelbbraun, glatt, als Mehlwurm bekannt. Entwicklungsdauer vom Ei bis zum Käfer ca. eineinhalb Jahre.

Schaden: Larven und Käfer fressen und verschmutzen Mehlprodukte, Getreideabfälle, auch Teig- und Backwaren. Mehl wird klumpig und riecht muffig. Befall geht meist von unbeachteten Getreide- und Mehlabfällen aus. Larven bohren gelegentlich auch Löcher in Bretter und Balken. Auch Überträger verschiedener parasitärer Würmer.

 

Reiskäfer

Reiskäfer (Sitophilus oryzae)

Ca. 3 mm langer Käfer, braun bis schwarz mit 4 orangefarbenen Flecken auf den Flügeldecken, flugfähig. Sonst wie Kornkäfer.

Schaden: siehe Kornkäfer

 

 

 

Getreidekapuziner

Getreidekapuziner (Rhyzopertha dominica)

Der Halsschild des 3 mm langen, schwarzbraunen Käfers ist kapuzenartig über den Kopf gestülpt. Auffällig sind die starke Einschnürung hinter dem Halsschild und die Punktstreifen auf den Flügeldecken. 300-500 Eier werden an Getreidekörnern abgelegt. Die Larvenentwicklung und Verpuppung erfolgen im Korn. Bei Normaltemperatur ca. 2 Generationen pro Jahr. Bei zu warm eingelagertem Getreide Entwicklungsdauer ca. 5 Wochen, entsprechend mehrere Generationen pro Jahr.

Schaden: Die Getreidekörner sind unregelmäßig angefressen oder können völlig ausgefressen werden. Schäden sind auch an den verschiedensten Getreideprodukten, trockenen Backwaren, Bohnen u.a. möglich. Den Hauptschaden verursachen die Larven, aber auch die Käfer selbst schädigen durch ihre Bohrtätigkeit. Wichtiger Verpackungsschädling.

 

Mehlmotte

Mehlmotte (Ephestia kuehniella)

Flügelspannweite des Falters 22 mm. Vorderflügel bleigrau mit gezackten dunklen Querbändern. Hinterflügel einfarbig, heller. Ca. 200 Eier. Rötliche, grünliche oder weiße, bis 20 mm lange Raupen sitzen oft in Gespinströhrchen. Verpuppung in Verstecken, Ritzen, Säcken u.a. außerhalb des Nährsubstrats. 3-4 Generationen jährlich. Kälteempfindlicher Schädling.

Schaden: Raupen fressen, verschmutzen und verspinnen Mehlprodukte, Backwaren, Körner, Dörrobst u.a. Durch die sehr starke Gespinstbildung kann es in Mühlen zu Verstopfungen der Förder- und Siebeinrichtungen kommen.

 

Getreidemotte

Getreidemotte (Sitotroga cerealella)

Flügelspannweite des Falters bis 18 mm, Vorderflügel lehmgelb mit schwarzen Punkten. Hinterflügel einfarbig, grau. Raupen erst gelblich-rot, dann weiß, bis 6 mm lang, zylindrisch.

Schaden: Raupen fressen runde, glattrandige Löcher in Getreide-, Reis- und Maiskörner. Korninneres wird zerstört. Häufig in Importen aus wärmeren Gebieten. 

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